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Stephan Kaluza

Bekannt für seine großformatigen, fotorealistischen Leinwandarbeiten, die neben Landschaften auch Porträts bekannt Persönlichkeiten zeigen, beeindrucken Kaluzas oftmals gigantische Ölgemälde mit einer atemberaubenden Präzision, welche die malerischen Werke auf den ersten Blick wie Fotografien erscheinen lassen. Doch der Schein trügt, so wie auch die landschaftliche Idylle, die Kaluza in seinen Bildern zeigt. Oftmals eröffnet sich eine zweite Bildebene über den Bildtitel, der die vermeintliche Idylle kontrastiert und als einen einstigen Ort des Schreckens offenbart: Verdun, Waterloo, Auschwitz. Kein Wunder, dass man seine Werke weltweit schätzt und liebt, berühren sie das Herz auf ganz besondere Art und Weise, sprechen sie von Frieden, wo einst Krieg und Vernichtung war.

In seinen beiden Werkserien Transit I und Transit II setzt sich Kaluza, der auch als Autor und Regisseur erfolgreich arbeitet, mit dem Thema Natur auseinander. Dabei nähert er sich der einheimischen Pflanzenwelt und den Gewässern einmal auf abstrakte, einmal auf naturalistische Art und Weise. Während Kaluza in Transit I die Natur in der Malerei vollständig verschwinden lässt und eine rein abstrakte Malerei präsentiert, deren Farbgebung sich an Wäldern, Atmosphäre und Gewässern orientiert, fokussiert Kaluza in Transit II eine naturalistische Landschafts- und Wasserdarstellung. Pflanzen, Bäume und Wasser werden nachempfunden, Licht und Schatten spielerisch inszeniert.

Dabei geht es Kaluza nicht um das Nachahmen und Kopieren von Vorgefundenem, sondern um das Innehalten und kontemplative Nachempfinden der Schöpfung sowie um das sinnliche Heran- und Abtasten der Natur und ihre Einverleibung.

„Der tiefere Grund dieser Einverleibung von Motiven liegt sicher in der Sehnsucht nach Einklang und Einswerdung mit dem Wahrgenommenen, und zwar auf eine überraschende, unplanmäßige Art“, so Kaluza, der seine Malerei auch als „Scouting“ versteht „als Erkundung einer Welt, die uns (noch) umgibt; eine Welt die man bereits als eine „Durchgangsstation“, als einen bewegt-bewegenden Transit der Flüchtigkeit begreifen kann.“

Der studierte Künstler, Kunsthistoriker, Philosoph und Geisteswissenschaftler – Kaluza verfügt über mehrere Universitätsabschlüsse gleichzeitig – setzt sich auch mit den Facetten der Natur in seinen fotografischen Arbeiten auseinander. So ist er als erster und einziger Künstler der Welt den Rhein von der Quelle bis zur Mündung abgegangen und hat alle 70 Meter innegehalten, um eine Fotoaufnahme von der gegenüberliegenden Uferseite aufzunehmen. Bei einer Wegstrecke von insgesamt 1.620 Kilometern sind somit 21.449 Aufnahmen entstanden, die das linksrheinische Flussufer lückenlos fotografisch erfassen.

Kaluza, der bereits in vielen renommierten Museen ausgestellt hat, lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Fotos © Geuer & Geuer Art GmbH, gut tut gut GmbH

„ntv Inside Art: Dieter Nuhr – Stephan Kaluza – Fotos, Farben, Freundschaft “
mit Wolfram Kons

Erstausstrahlung: 27. September 2020 um 18:30 Uhr auf ntv
weitere Sendetermine: 03. Oktober 2020 um 09:30 Uhr